Archiv
|
BR-Kurzfilm über den Feuerbrand im Landkreis Miesbach Kamerateam
besuchte Familie Bacher im Obstanger in Buchfeld, Gemeinde
Irschenberg.
Seit einigen Jahren greift die Feuerbrandkrankheit
an Birnen, Äpfeln und Quitten sowie an verwandten Wild- und Ziergehölzen aus
der Familie der Rosengewächse verstärkt auch im Alpenraum um sich. Erstmals trat die Krankheit, die durch ein Bakterium
ausgelöst wird, vor 200 Jahren in Nordamerika auf. 1957 wurde sie in
Großbritannien festgestellt. Heute hat sie sich nahezu über ganz Europa
ausgebreitet. Das Bayerische Fernsehen hat von der Ausbreitung der
Bakteriose erfahren und sich zum Ziel gesetzt, durch Aufklärung und Information
der Bevölkerung der Ausbreitung dieser Krankheit entgegen zu wirken.

Obstbauer Anian Bacher aus Buchfeld im Gespräch mit
Kreisfachberater Michael Vermeulen, Reporterin Astrid Halder, Kameramann
Florian Suter und dem Tonassistenten Stefan Müller.
Da
besonders das Landratsamt Miesbach über reiche Erfahrung bei der Bekämpfung des
Feuerbrandes verfügt, wandte sich die Chefin des Kamerateams, Astrid Halder, an
Kreisfachberater Michael Vermeulen und bat um fachliche Beratung und
Unterstützung bei der Anfertigung des Filmes. Vor kurzer Zeit wurde ein
Streifen bei Familie Anna und Anian Bacher in Buchfeld, Gemeinde Irschenberg,
gedreht. Er zeigt die typischen Schadbilder des Feuerbrandes
an Obstgehölzen und deren Bekämpfungsmöglichkeiten auf. Dabei wird besonders
hervorgehoben, dass es bei der Krankheit besonders wichtig ist, sofort zu
handeln, da sie sich sonst rasch ausbreiten kann. Es wird angeraten, bei Befall die kranken
Pflanzenteile bis ca. 30cm–50 cm ins gesunde Holz auszuschneiden. Das
Schadbild äußert sich zunächst durch stellenweise verdorrte Zweige mit
anhaftenden, vertrockneten Blättern in der Krone der Bäume. Eine Verkrümmung
der Triebspitze ist an jungen Austrieben erkennbar. An infizierten Ästen
bleiben die vollständig verbräunten Blätter krückstockartig hängen. Das befallene Holz ist unverzüglich zu verbrennen. Benutztes Schnittwerkzeug ist mit Spiritus zu
desinfizieren oder abzuflammen. Wer rechtzeitig handelt, hat gute Aussichten die
Bakterienkrankheit einzudämmen.
Familie Anna und Anian Bacher, die vornehmlich vom
Obstanbau leben, können dies in eindrucksvoller Weise in ihrem Obstanger in
Buchfeld zeigen. Im Vorjahr zurückgeschnittene Bäume trieben wieder
kräftig aus. Die Krankheit konnte dadurch wirksam zurückgedrängt werden. Notwendige Schnittmaßnahmen sind bei trockener
Witterung auszuführen, da bei Nässe die Infektionsgefahr durch die Übertragung
der Bakterien sehr groß ist. Es wird empfohlen, auf durchsonnte Kronen zu achten. Wer seine Obstgehölze fachgerecht pflegt, ihnen optimale
Boden und Wachstumsbedingungen gewährt und kranke Pflanzenteile rasch entfernt,
der kann sich auch in Zukunft über gutes Qualitätsobst aus dem eigenen Garten
freuen.
Wichtiger Hinweis: Bei der Neupflanzung von Obstgehölzen ist zu
beachten, dass die Anfälligkeit der Obstarten und -sorten gegenüber Feuerbrand recht unterschiedlich
ist. Hier wird empfohlen fachlichen Rat beim Bayerischen Landesverband für
Gartenbau und Landespflege e.V. (www.gartenbauvereine.org)
einzuholen. Wer noch mehr über den Feuerbrand erfahren möchte,
kann sich auch beim Kreisfachberater Michael Vermeulen, Landratsamt Miesbach,
Tel. 080257041212, oder über das Internet unter der Homepage www.feuerbrand.de informieren.
|